7-Seen-Wanderung: Wildnis erleben Offroad
Gestern war es endlich so weit: Das mit Spannung erwartete Abenteuer im Rahmen der 7-Seen-Wanderung führte uns auf die thematische Tour T18 – Wildnis erleben Offroad. Und der Name war Programm.
Ein Abenteuer beginnt
Schon früh am Morgen versammelte sich eine bunt gemischte Gruppe aus Wanderbegeisterten, Naturfreunden und Abenteuerlustigen am Startpunkt der 7-Seen-Wanderung in Markkleeberg. Bereits beim Start war klar: Das hier wird keine gemütliche Spazierwanderung, sondern ein echtes Offroad-Erlebnis. Falko – unser Tourguide für diesen Tag – verwies daher nochmal gesondert drauf: Teilnahme auf eigene Gefahr. Oha, was uns wohl genau erwartet? Bevor wir starteten gab es für jedes Team eine kleine Wanderkarte und wir besprachen verschiedene Möglichkeiten, sich zu orientieren.
Bilder folgen
Weitere Bilder der Tour erscheinen demnächst hier …


Ab durch die Wildnis
Die T18-Tour ist keine klassische Wanderroute. Statt befestigter Wege und gemütlicher Aussichtspunkte erwartete uns ein echter Offroad-Erlebnisraum. Wir durchquerten dichte Waldstücke, schlängelten uns an stillen Tümpeln vorbei und kämpften uns über unebene Pfade, die eher an Trampelpfade erinnerten als an Wanderwege.
Besonders eindrucksvoll war der Abschnitt durch das Dickicht zwischen Großstädteln in Richtung Südspitze Cospudener See. Dafür ermittelten wir an Hand der Karte die exakte Kompasszahl, die wir einschlagen mussten: mit dieser Zahl vor Augen navigierten wir wortwörtlich von Baum zu Baum hinein in die Neue Harth.
Falko ermunterte alle Kompassträger immer wieder, sich nicht auf die Vorderleute zu verlassen und selbst die Richtung zu überprüfen. Die Herausforderung: im Dickicht gilt es zusätzliche achtsam zu sein, nicht nur der Natur zuliebe, sondern auch für die eigenen Knöchel. Wurzeln, Stöcke und Himbeeschlingen forderten unsere volle Konzentration – und sorgten gleichzeitig für genau die Art von Wildniserfahrung, die diese Tour verspricht.
Ein See kann uns nicht aufhalten
Highlight war die Herausforderung, als wir durch das Dickicht schlüpften und sich vor uns plötzlich ein kleiner flacher See eröffnete. Keine Chance, hier auf unsere Marschrichtung zu beharren. Also galt es zu improvisieren und den See zu umgehen. Dass es trotzdem möglich ist, Orientierungspunkte zu finden und im Blick zu behalten glaubten einige erst eine halbe Stunde später, als wir auf der anderen Uferseite genau auf unserer angepeilten Linie landeten. Dass bis dahin ein Graben zweimal überwunden werden musste, stärkte das Survival-Gefühl umso mehr.


Begegnungen mit der Natur
Wer aufmerksam war, konnte einiges entdecken: Mehrere Pirole wiesen uns den Weg, die Baumarten wechselten überraschend sprunghaft und entlang der Wildwechsel fanden sich Spuren von Wildschweinen. Mit einem sprichwörtlichen Waldbad hielten wir mitten im Wald ein paar Minuten inne, um uns voll und ganz auf die Umgebung einzulassen.

Auch botanisch hatte die Route einiges zu bieten – Highlight war alte Auenwald kurz vor Ende der Tour. Uralte Eichen und der Boden dicht gedrängt vom Bärlauch, der gerade in voller Blüte stand. Unser Guide erläuterte, weshalb es dem Wald aktuell so schlecht geht und es faktisch keinen Eichennachwuchs gibt. Die Welt verändert sich und genau das konnten wir auf unserem Weg durch die Tagebaufolgelandschaft und die alte Aue hautnah nachempfinden.



Mehr als nur Wandern
Was diese Wanderung besonders machte, war nicht nur die Landschaft, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl. Obwohl wir individuell unterwegs waren, ergaben sich immer wieder Gespräche, gemeinsames Staunen und die ein oder andere unterstützende Hilfe, wenn jemand über einen Baumsamm kraxeln musste. Kurzum, völlig selbstverständlich entsand ein Teamgeist, bei dem jeder jeder unter die Arme griff, wenn die Strecke es erforderte.

Die Tour war anspruchsvoll – keine Frage. Knapp 12 Kilometer – davon etwa 5 Kilometer durch den Wald und über Wiesen – sind nichts für Einsteiger. Doch genau das macht den Reiz aus. Am Ende des Tages waren wir zwar müde, aber glücklich. Unsere Schuhe trugen Spuren von Schlamm, unsere Rucksäcke waren leichter – und unsere Köpfe voller Eindrücke.
Fazit

Die T18-Route „Wildnis erleben Offroad“ ist ein echtes Highlight im Angebot der 7-Seen-Wanderung. Wer Natur pur sucht, abseits der üblichen Wege unterwegs sein will und sich nicht vor etwas körperlicher Herausforderung scheut, wird hier auf seine Kosten kommen.
Alle Teilnehmer zwischen 13 und 65 Jahren waren trotz einiger Regenwolken super drauf, haben durchgezogen und zusammengehalten. Ihnen gebürt großer Respekt für diese Leistung!